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Gewalt

Gewalttätigkeit entsteht hauptsächlich zwischen Menschen, die in nahen Beziehungen zueinander stehen. Personen, die mit Gewalt drohen oder Gewalt anwenden, versuchen damit oft, Kontrolle in einer Auseinandersetzung mit einem anderen Menschen (wieder-) zu erlangen oder bedrohliche Ereignisse (z.B. eine Trennung) zu verhindern.

Gewalt entsteht selten unmittelbar und spontan, sondern die Entwicklung erstreckt sich meist über einen gewissen Zeitraum. In einer feindseligen Stimmung wird zunächst die Sprache gewalttätig. Man schreit den Anderen/die Andere an und versucht ihn/sie mit Drohungen einzuschüchtern. Wie bei Suiziddrohungen gilt, je konkreter die Drohung ist und je weniger Alternativen erwogen werden, desto gefährlicher ist die Situation. In der Folge kommt es zu weiteren Grenzverletzungen und schließlich zur Gewalthandlung.

Besonders körperliche und sexuelle Gewalt wird häufiger und stärker von Männern ausgeübt. Die Schwelle, Gewalt auszuüben, ist dann niedriger, wenn jemand selbst Gewalt durch andere erfahren hat.

Gewalt wird besonders dann als Handlungsform gewählt, wenn man sich in einem Konflikt unterlegen und ohnmächtig fühlt. Rasch entwickelt sich ein Gefühl, dass man sich mit Worten und Argumenten nicht ausreichend verständlich machen kann und dass man nicht gehört wird. Gerade wenn das „Mann-Sein“ sehr stark mit einem Anspruch auf Stärke, Souveränität, Selbstbestimmtheit und Anerkennung verbunden ist kommt es leichter dazu, dass man sich als ganze Person in Frage gestellt oder gar bedroht fühlt.

Gewalt gefährdet und bedroht das Wohl und die Gesundheit anderer Menschen. Gewalt ist daher auf keinen Fall akzeptabel. Auch, wenn die Not, in der man sich befindet, oder die Ungerechtigkeit oder kränkende Verletzung, die man durch jemand anderen erfährt, groß und schwer zu ertragen ist, liegt es in der Verantwortung jedes Menschen und jedes Mannes die Grenze zur Gewaltausübung gegenüber einer anderen Person nicht zu überschreiten.

Wenn es einem Mann schwer fällt, die eigene Wut und Gewaltimpulse zu kontrollieren – besonders wenn er innerlich stark unter Druck steht, dann ist es besonders wichtig, professionelle Hilfe und Unterstützung zu suchen. Mit dieser Unterstützung kann man Wege finden mit dem inneren Druck besser umzugehen und anders als mit Gewalt zu reagieren. Eine rasche erste Hilfestellung für Männer in Form von Kriseninterventionsangeboten findet man bei vaeter-in-krisen.at oder bei anderen Adressen.

Über die akute Krisenintervention hinaus gibt es für Männer auch spezifische Hilfsangebote, wie Anti-Gewalttrainings, die bei der Neigung zu gewalttätigem Verhalten langfristige Änderungsmöglichkeiten eröffnen.


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