Springe zu Inhalt Springe zu Navigation

Männer in Krisen

Männer sind in Lebenskrisen besonders gefährdet. Während Frauen doppelt so häufig professionelle Hilfe bei Ärzten/innen, Psychologen/innen, und Beratungsstellen aufsuchen, reden Männer weniger über ihre Probleme und haben eher den Anspruch, ihre Probleme alleine zu lösen.

Führend sind Männer bei der Häufigkeit hingegen, wenn es um gefährliche Entwicklungen in Krisen geht. Männer nehmen sich dreimal so häufig das Leben wie Frauen. Auch zu tätlicher Gewalt in der direkten Auseinandersetzung kommt es häufiger durch Männer.

Das sind wichtige Gründe aktiv mit Angeboten der Unterstützung und Hilfestellung auf Männer zuzugehen.

Anzeichen einer Krise

Unruhe/Anspannung/Nervosität

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

In schwierigen Lebenssituationen mit Problemen, die momentan nicht lösbar zu sein scheinen, entsteht typischerweise eine innere Anspannung, die – vielleicht nur unterschwellig – häufig als Unruhe oder Nervosität wahrgenommen wird. Weitere körperliche Symptome wie Schwitzen, Hitzegefühle, Kopfschmerzen, Symptome im Magendarmtrakt und vieles mehr können auftreten.

Das psychophysische System stellt auf Kampf- oder Fluchtmodus und mobilisiert das Stresssystem. Gelingt es so die Situation zu bewältigen, klingen die Stresssymptome ab. Wenn die Energie aber nicht durch entsprechendes zielgerichtetes Handeln umgesetzt werden kann, und die schwierige Situation bestehen bleibt, dann gerät man in einen Zustand  des Dauerstresses und findet keine Ruhe.

Schlafstörung

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

Häufig ein erstes Anzeichen von Belastung und innerer Anspannung ist eine Verschlechterung des Schlafs. Wenn es keinen Wecker braucht, weil man schon etliche Zeit davor wach geworden ist, und sich dann im Bett hin und her wälzt, sich sorgenvoll Gedanken macht, so kann das ein typisches Anzeichen von Belastungen sein. Auch das Auftreten häufiger und längerer Schlafunterbrechungen kommt vor. Oder es klappt schon das Einschlafen nicht. Der Schlaf ist nicht oder nicht ausreichend erholsam, Tagesmüdigkeit kann die Folge sein.

Grübeln

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

Die belastenden Umstände können dazu führen, dass man sich viele Gedanken über die Probleme macht, die schließlich zu Sorgen anwachsen. Unter Umständen nehmen die Gedanken immer mehr Zeit ein, werden zu negativen Gedankenschleifen, besonders wenn man viel Zeit alleine verbringt. Es gelingt nicht mehr sich abzulenken.

Konzentrationsstörung

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

Unter Belastung und Stress kann sich auch die Konzentrationsfähigkeit verschlechtern. Man merkt das daran, dass man z.B. bei der Arbeit leichter von den Inhalten oder Aufgaben abschweift, oder sich schlechter erinnern kann, was man gerade gelesen oder gehört hat. Termine werden vergessen, oder durcheinander gebracht, und so weiter.

Gefühle in der Krise

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

In Krisen können sehr unterschiedliche, oft widersprüchliche Gefühle auftreten: Ängstlichkeit, Traurigkeit, Besorgnis, Resignation und Mutlosigkeit.

Besonders bei Männern treten in Krisen häufig Gefühle des Unmuts, Missmuts, Ärger und der Gereiztheit in den Vordergrund. Schlechte Laune kann eine vorhandene Verunsicherung eventuell verdecken. Andere Personen im Umfeld erleben dieses Verhalten als verstörend und zurückweisend und können nicht verstehen, dass der Betroffene eigentlich in einer Krise steckt.

Hinter Gefühlen des Ärgers und der Gereiztheit liegen nicht selten persönliche Enttäuschungen, wie das Erleben eines Vertrauensbruchs, die Nichterfüllung von Erwartungen oder Versprechungen, ein Sich-im-Stich-gelassen-fühlen. Gerade, wenn man – vielleicht aufgrund früherer Erfahrungen – skeptisch ist und nur schwer vertraut, wird solches Erleben als kränkend empfunden.

Nehmen Verlust, Überforderung, Enttäuschung, Überlastung überhand, können die negativen Gefühle sehr stark werden. Die Verzweiflung nimmt immer mehr zu und führt unter Umständen dazu, dass die aktuelle (Lebens-)Situation als ausweglos erlebt wird. Dann nimmt auch die Gefahr von bedrohlichen Entwicklungen, wie Suizidalität oder riskanten oder aggressiven Handlungen zu.

Depression

B586BA58-44C9-438C-911F-D0A99E71C156 Created with sketchtool.

Wenn Belastungen länger anhalten, Lösungsversuche scheitern, vielleicht auch zunehmende Erschöpfung hinzukommt, wenn sogar Gefühle der Ausweglosigkeit auftauchen, kann der Zustand in einer Lebenskrise auch Züge einer Depression annehmen.

Depressionen kommen häufig vor, viele Menschen sind irgendwann in ihrem Leben davon betroffen. So wie es aber möglich ist, einen Menschen bei der Bewältigung seiner Krise gut zu unterstützen, sind auch Depressionen gut behandelbar.

Folgende Symptome sind typisch und treten häufig in einer Depression auf:

  • Gedrückte Stimmung
  • Gefühlsleere, Freudlosigkeit, tiefe Hoffnungslosigkeit
  • Verminderung von Antrieb und Interessen, geliebte Dinge und Aktivitäten werden gleichgültig
  • Rückzug aus sozialen Beziehungen,
    zunehmendes Desinteresse an anderen Menschen
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Gefühl der Wertlosigkeit und irrationale Schuldgefühle
  • Große Sorge um die Zukunft
  • Ungewohnte Ängstlichkeit
  • Suizidgedanken
  • Innere Unruhe, Nervosität, Anspannung
  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • Erschöpfung und ständige Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Verdauungsstörungen
  • Ängstliche Körperwahrnehmung
  • Schmerzen ohne organische Ursache

Die Verzweiflung bei Depressionen kann so groß sein, dass man daran denkt, sich das Leben zu nehmen.

Darüber reden hilft.

Kontaktieren Sie uns